Zusammenfassung
In einer prospektiven Studie wurden 121 Patientinnen mit vorzeitigem Blasensprung
in Terminnähe mittels einer intravaginal eingelegten Prostaglandin-E2-Tablette eingeleitet.
Dabei wurden nur Einlingskopflagengeburten berücksichtigt, bei welchen der Blasensprung
ohne Wehentätigkeit mehr als 6 Stunden zurücklag und die einen unreifen Bishop-Score
(< 6) aufwiesen. Alle Patientinnen sprachen auf die Einleitung an, fast 90 % gebaren
am ersten Tag. Die tiefe Sectiorate unterschied sich nicht von den übrigen Kopflagengeburten
der Klinik. Es war nur ein Fall einer leicht behebbaren Hyperstimulation zu verzeichnen
und es trat nie ein Amnioninfektsyndrom auf. Das gute fetal outcome und die subjektiven
Vorteile der Patientinnen sind weitere Gründe für die Anwendung der Prostaglandin-E2-Vaginaltablette.
Abstract
In a prospective study, 121 patients with spontaneous rupture of the membranes of
> 6 hours duration and unfavourable Bishop-Score (< 6) were stimulated with 3 mg vaginal
prostaglandin-E2-tablets. All patients started labour. Only one patient had a hyperstimulation
which was corrected with betamimetics. There were no systemic side effects. Almost
90 % of the women delivered on the first day. The rate of the Caesarean sections was
low. There was no case of intraamniotic infection; the foetal outcome was good. In
conclusion, vaginal prostaglandin-E2-tablets are safe to use in spontaneous rupture
of the membranes.